Schulden, Gold und Elektrofahrzeuge
Diese Woche gab es mehrere interessante Entwicklungen um und in China. Ein Überblick
Liebe Abonnenten,
diese Woche gab es ein paar Neuigkeiten aus und um China, die zahlenden Abonnenten, hier zusammengefasst bekommen. Es geht um den ersten persönlichen Besuch des EU-Führungspersonals seit vier Jahren in Peking, die EV-Industrie, Evergrande und die Gründe für den rasanten Anstieg von Gold
I. Laien in Peking
Ursula von der Leyen war in Peking. Und der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel. Und noch viele andere. Die EU nämlich hat ein kleines Problem mit China. Zwar war die Handelsbilanz mit China schon immer negativ - einfach weil man erst viel Kugelschreiber und Gartenmöbel, dann Solarzellen, und dann Huawei-Produkte importierte. Immerhin aber hatten Länder wie Deutschland eine positive Handelsbilanz mit China, schließlich verkauften “wir” den Chinesen Autos und Maschinen. Dies hat sich in den vergangenen Jahren irgendwie gedreht, ohne dass wir es im Nebel der Pandemie so recht mitbekommen hätten. China hat jetzt die Nase vorn bei der Elektromobilität (gleichzeitig schaffen “wir” den Verbrenner-Motor ab). Jetzt ist das Handelsdefizit auf 400 Milliarden angewachsen, und die richtige EV-Schwemme steht Europa wahrscheinlich erst noch bevor.
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II. Immer wieder Evergrande
Schön ist das Gebäude nicht, in dem über die Zukunft des Immobilienkonzerns Evergrande entschieden wird. In den 1970er und 1980er Jahren wurden viele Kolonial-Häuser in Hongkong abgerissen und durch funktionalistische Beton-Klötze ersetzt - so auch der „High Court“, der oberste Gerichtshof im Viertel „Admiralty“. Das hier in Hongkong, und nicht auf dem Festland über die Zukunft des größten Immobilienentwicklers entschieden wird, hat damit zu tun, dass die ehemalige Kronkolonie auch nach ihrer Einverleibung durch Peking im Juli 2020, Chinas Tor zur globalen Hochfinanz ist. Evergrandes Pleite ist in erster Linie eine Zahlungsunfähigkeit gegenüber ausländischen Gläubigern - alles, was auf dem Festland geschieht, regelt die kommunistische Partei irgendwie selbst.
Am vergangenen Montag nun hätte das Gerücht nun eigentlich eine Einigung mit seinen ausländischen Kapitalgebern verkünden sollen. Dazu aber kam es nicht. Stattdessen vertagte das Gericht die Entscheidung auf den 29. Januar. Die Anwälte und Beobachter zeigten sich überrascht. Der Grund ist wohl ein Streit zwischen den Gläubigern, von denen manche eine vollständige Liquidierung fordern. Die wäre ohnehin kompliziert: Alleine drei Firmen hat der Konzern außerhalb der chinesischen Jurisdiktion in Hongkong registriert. Hinzu kommen tausende von Tochter-Unternehmen auf dem Festland.
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