"Die dreckige Seidenstraße" - jetzt in den Buchläden
Ein Überblick über die wichtigsten Vorabdrucke um den Erscheinungstermin
Liebe Abonnenten,
bald wird es in diesem Newsletter auch wieder um Bitcoin und andere Finanzthemen gehen. Diejenigen, die vor allem deswegen Abonnenten sind, mögen es mir nachsehen, dass es zum Erscheinungstermin von “Die dreckige Seidenstraße - wie Chinas Wirtschaftspolitik Demokratien und Staaten untergräbt” nochmals um mein neues Buch geht.
Einige Vorabdrucke sind bereits erschienen, die sich mit verschiedenen Aspekten der Neuen Seidenstraße beschäftigen. Eine kurze Übersicht:
Über Zentralasien nach Deutschland
In der Welt am Sonntag geht es um die Zugverbindung vom chinesischen Chongqing nach Duisburg. Ich habe im vergangenen November das Nadelöhr Khorgos besucht, das von der chinesischen Propaganda als “Kronjuwel Zentralasiens” angepriesen wird. In Khorgos werden die Container auf die alte sowjetische Gleisbreite verladen, bis sie an polnisch-weißrussischen Grenze abermals umgeladen werden. Im deutschen Duisburg ist man übrigens dem Unternehmen positiv gegenüber eingestellt. Warum das so ist, erklärt ein Kapitel im Buch.
Die globale Schuldenkrise
Im österreichischen Standard geht es um die Folgen der Kredite, die China in den vergangenen Jahren vor allem in Afrika und Asien verteilt hat. Zahlreiche Staaten des Globalen Südens stecken mittlerweile in Zahlungsschwierigkeiten.
“Laut IWF stehen derzeit 21 Staaten vor der "Insolvenz" beziehungsweise haben Probleme, ihre Schulden zurückzuzahlen: von Ägypten bis Pakistan, von Sri Lanka bis Laos. Sogar von der größten Schuldenkrise der Geschichte ist die Rede, nimmt man die Anzahl der davon betroffenen Menschen als Maßstab – rund 700 Millionen. Dass es dazu kommen konnte, liegt nicht nur, aber vor allem am chinesischen Großprojekt "Neue Seidenstraße".
Schuldenkrieg entlang der Seidenstraßen
Sri Lanka als Menetekel
Die Tatsache, dass die kleine Insel Sri Lanka Ende 2016 einen Hafen von Hambantota für 99 Jahre an chinesische Staatsunternehmen verpachtete, ist zu einer Warnung für die Folgen der Schuldendiplomatie geworden.
Peking lockte die Regierung von Sri Lanka mit großzügigen Krediten, den Tiefseehafen in Auftrag zu geben – natürlich an chinesische Unternehmen. Rund 1,3 Milliarden US-Dollar kostete das Projekt anfangs, bis 2012 wuchsen die Kosten auf 1,5 Milliarden und schließlich auf 1,8 Milliarden an. Das Geld sollte bis 2036 zurückgezahlt werden. Allerdings machte der Hafen nur Verluste. In der gleichen Zeit aber musste die Regierung von Colombo sowohl den Kredit abstottern als auch hohe Zinsen dafür bezahlen. Spätestens im Dezember 2016 wurde klar, dass der Hafen wohl nie so profitabel werden würde, wie es die Studien anfangs suggeriert hatten. Die Regierung konnte ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen und einigte sich mit dem chinesischen Gläubiger auf eine Restrukturierung. Es kam zu einer Verpachtung an chinesische Staatsunternehmen für die kommenden 99 Jahre.
Chinas Aufstieg und die Fehler des Westens
In der aktuellen WirtschaftsWoche habe ich in einem Essay darüber geschrieben, was der (Wieder-)Aufstieg Asiens für Europa und die USA bedeuten.
Vor dem Jahr 1700 war der asiatische Kontinent für rund 60 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung verantwortlich. Im Jahr 1950 war dieser Anteil auf 15 Prozent geschrumpft. Seitdem nimmt er beständig wieder zu und liegt heute wieder bei rund 40 Prozent. Neue Straßen, Eisenbahnen, Häfen und Flughäfen werden in diesen Staaten dringend gebraucht. Die KPCh versucht letztlich, diese Verschiebung zu kontrollieren und für sich zu vereinnahmen. Das geht allerdings nur, weil viele Menschen die Politik des Westens in den vergangenen drei Jahrzehnten als scheinheilig und nur vordergründig als Beitrag zur Entwicklungshilfe erlebt haben.
Und natürlich freue ich mich ganz besonders über Feedback und Kritik von BlingBling-Abonnenten.