WW3? Noch nicht.
Ein Blick auf die drei großen Konfliktherde der Welt und ihre Auswirkungen auf die Finanzmärkte.
Liebe Abonnenten,
das ist ein kleines „quick&dirty“-Update zu den drei großen Konflikten der Welt und wie sie sich auf die Märkte auswirken. Den Anfang macht der offensichtlichste.
Iran&Israel
Seit Freitag bombardiert die Luftwaffe Israels Ziele im Iran. Laut Israel dienen die Luftschläge dazu, die Entwicklung der iranischen Atombombe zurückzuwerfen. Teheran behauptet, mittlerweile gar kein Interesse mehr an der Bombe zu haben. Die große Frage: Wie viel davon weiß Trump? Und werden sich die USA an dem Krieg beteiligen?
Dagegen spricht, dass eine breite Basis seiner Wähler keinen weiteren Krieg will, und dass ein Eckpfeiler der amerikanischen Wirtschaftspolitik ein niedriger Ölpreis ist. Ist Öl billig, geht die Inflation zurück, was Zinssenkungen der Zentralbank ermöglicht. Das belebt die Wirtschaft und senkt die Zinsen für Staatsanleihen. Genau das ist Trump in den vergangenen Monaten mit Verhandlungen hinter verschlossenen Türen gelungen: Die OPEC hatte ihre Förderquoten konstant erhöht, der Ölpreis war unter 60 US-Dollar gesunken. Insofern dürfte Trump ein Interesse an einer schnellen Beendigung der Luftschläge haben.
Noch härter trifft die Eskalation Peking: China bezieht einen Großteil seines Öls aus dem Iran. Gleichzeitig arbeitet China seit Jahren daran, das Öl aus dem Nahen Osten über den Landweg zu beziehen.
Die Märkte haben bisher entspannt reagiert. Bitcoin ist kaum gefallen, Gold etwas gestiegen. Selbst wenn der Konflikt eskaliert, wird darauf mit mehr Liquidität reagiert werden. Das spricht für eine Verschiebung der Sommer-Rally um ein paar Tage oder Wochen. BlingBling ist kein großer Anhänger der Chartanalyse, folgender Ausblick aber scheint plausibel:
Welt im Sonderangebot
„Die Politik ist die Kunst des Möglichen, nicht die Kunst des Idealen.“
Eine Realpolitik auf Steroiden hat begonnen. Wie die US-Regierung die Welt neu ordnet.
Ukraine&Russland
Das Manifest der SPD-Linken für eine diplomatische Offensive zur Beendigung des Konflikts finde ich uneingeschränkt sinnvoll. Hier ein Kommentar von mir dazu auf wiwo.de:
Zu den gestiegenen Energiepreisen, die die Deindustrialisierung des Landes beschleunigt haben, kommt nun noch eine Schuldenorgie. Die Rüstungsindustrie hat von der Regierung quasi einen Blankoscheck erhalten. Wer glaubt, mit den Milliarden für Waffen und Drohnen kommt die Wirtschaft des Landes wieder auf die Beine, irrt: Investitionen in Rüstung sind totes Kapital, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie mögen ein Konjunktur-Strohfeuer entfachen. Langfristig aber schaffen sie keine Produktivität. Sie zerstören diese potenziell. Eine höhere Geldmenge bei gleichbleibender Produktivität führt zu Inflation.
(…)
Abschreckung ist ein wichtiges spieltheoretisches Prinzip der Konfliktvermeidung – aber eben nur ein Instrument unter vielen. Um zu wirken, muss sie wohldosiert werden. Andernfalls erzeugt es beim Gegenüber nur das Gefühl der stetig wachsenden Bedrohung.
Größere Sorgen sollte einem der Drohnen-Angriff auf die russischen Atombomber von vor zwei Wochen bereiten. Ähnlich wie im Nahen Osten, wo Israel einen amerikanischen Kriegseintritt wünscht, will Kiew…
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