Warum Frauen wirklich die besseren Investoren sind
1971 und eine Zufallsbekanntschaft im Flugzeug nach Barcelona - der BlingBling-Report 11/24
Liebe Abonnenten,
Der aktuelle BlingBling-Report November erreicht Euch direkt aus der Banana-Zone. Da BlingBling aber in den vergangenen Ausgaben viel über den neuen Bitcoin-Zyklus berichtet hat, geht es in dieser Ausgabe um etwas anderes. Oder sagen wir so: Irgendwann in den kommenden Monaten werden viele Leser dieses Newsletter einen Teil ihrer Gewinne verkaufen. Klar, Hardcore-Hodler verkaufen nicht bis zur Hyperbitcoinisation. Aber alle anderen wollen sich zumindest etwas von den Kursgewinnen gönnen. Und ein weiterer Teil wird die Gewinne in vermeintlich sicherere Anlagen, sprich weniger volatile umschichten wollen.
Vor einigen Wochen saß ich im Flugzeug von München nach Barcelona. Neben mir hatte eine ältere Dame Platz genommen, deren Alter ich nicht genau schätzen konnte. Als unter uns das Mittelmeer auftauchte, kamen wir ins Gespräch. Die elegant gekleidete Frau war auf dem Weg zu einer Mittelmeerkreuzfahrt mit ihrer Schwester. Ihr Englisch war besser als ihr Deutsch, was daran lag, dass sie in den 1960er Jahren in die USA ausgewandert war. Sie musste also mindestens 80 Jahre alt sein. Ich fragte sie, wie es dazu gekommen war.
„Ich war Stewardess und lernte meinen Mann auf einem Flug kennen. Wenig später zog ich zu ihm nach Detroit.“
„Stewardess in den 1960er und 1970ern muss ein aufregender Beruf gewesen sein“, sagte ich.
„Ja, es war ok. Aber wissen Sie: Mein Geld habe ich ganz anders verdient. Richtig wohlhabend wird man nur, wenn investiert und Risiken eingeht. Das rate ich jungen Leuten auch immer.“
Ich hörte ihr aufmerksam zu.
„Ich habe zum Beispiel eine Freundin“, erzählte sie, „die hatte immer Angst davor, wenn Aktien auch mal fielen, und hat deswegen nie viel investiert. Mir war das immer egal. Ich habe immer weiter gekauft und heute kann ich mir solche Kreuzfahrten leisten.“
Vorsichtig fragte ich nach:
„Und wenn ich fragen darf: In was haben Sie dann so investiert.“
Ihre Antwort war kurz und knapp: „Eigentlich nur in Pepsi.“
Hier ist der Chart der Pepsi-Aktie der letzten 60 Jahre. Mitte 1972 gab es die Aktie von 0,60 Cent. Obendrauf zahlt das Unternehmen eine jährliche Dividende von aktuell 3,3 Prozent im Jahr - ungefähr doppelt so viel, wie man aktuell auf einem Festgeldkonto erhält.
Der Impuls, den Du jetzt verspürst, ist vermutlich derselbe, den ich auch hatte: Ich will jetzt sofort Pepsi-Aktien. Aber. Klar aber. Weil: There is no free lunch. Zumindest fast keiner. Auf jeden Fall gibt es ein paar Dinge zu beachten.
Bitcoiner wissen es schon lange: Der Chart setzt ungefähr im selben Jahr ein, indem auch US-Präsident Richard Nixon das Goldfenster schloss, und damit das globale Geldsystem komplett von einem festen Wertanker entkoppelte. Sprich: Die Kaufkraft von einem US-Dollar ist seitdem stark gesunken. Man kann das einfach berechnen: Die Inflation in den USA lag offiziell zwischen drei und vier Prozent im Jahr. Fragt man der Einfachheit halber ChatGPT, wie viel 160 US-Dollar im Jahr 1973 wert gewesen wären, erhält man als Ergebnis: 23,68 US-Dollar.
Der tatsächliche Gewinn ist damit um einiges geringer, aber immerhin noch ganz ordentlich. Mehr Statistiken zu den Auswirkungen dieses kaum beachteten Jahres gibt es auf der Seite wtfhappenedin1971.com.
Außerdem muss man sich die Frage stellen, ob dieser Value-Ansatz im Fiat-Endstadium noch weiter funktionieren wird. Investoren-Legende Warren Buffett ist zwar bekennender Coca-Cola-Fan, aber auch eine Pepsi-Aktie dürfte nach seinem Geschmack sein. Buffett und sein kürzlich verstorbener Kollege Charlie Munger suchten nach unterbewerteten, soliden Unternehmen, die stabile Renditen erwirtschafteten. Mit diesem Ansatz wurden beide sagenhaft reich. Das funktionierte gut im Frühstadium des Fiat-Systems. Im aktuellen Endstadium des Systems aber fließt Kapital entweder zu Unternehmen, die sagenhafte Gewinne in der Zukunft versprechen: Tech-Konzerne wie Alphabet und Amazon. Oder in eben in Wertspeicher, die vor einem Verfall der Kaufkraft schützen: Bitcoin und Gold. Ist das das Ende von soliden Unternehmen? Vermutlich nicht. Dividenden-Aktien werden langfristig weiter stark wachsen. Was also kann man daraus lernen?
Capitalism works
Geduld ist die wahrscheinlich wichtigste Eigenschaft, um reich zu werden.
Frauen sind statistisch die besseren Investoren, weil sie mehr Geduld haben, und finanzielle Gewinne weniger eng mit dem Ego verknüpft sind.
Dividenden-Aktien sind nach wie vor eine gute Alternative - gerade dann, wenn man Gewinne aus Bitcoin und Altcoins in weniger volatile Anlagen umschichten will.
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