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Bitcoin: 47528$
Willkommen zur neunten Ausgabe von BlingBling!
Die große Nachricht kam Anfang der Woche und schaffte es aus der Kryptosphäre hinaus in die Fiat-Welt. Elon Musk kauft Bitcoin. In Teslas Bilanz stehen nun Bitcoins im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar. Außerdem kann man jetzt einen Tesla mit Bitcoin bezahlen (Wert derzeit 43,800 Euro, als fast 1 BTC).
Die Signalwirkung ist immens, denn damit geraten immer mehr Unternehmen unter Zugzwang.



Es ist ja gerade in Substack-Newslettern und Medium-Posts irgendwie zeitgeistig, etablierte Medien zu kritisieren. Mich nervt ja schon alleine der Begriff „Mainstream-Medien“, denn so eine Unterscheidung ist unsinnig und führt zu nichts. Und wenn es so etwas gibt wie den „Mainstream“ war ich die letzten 15 Jahre definitiv Teil davon.
Trotzdem stelle auch ich immer wieder verwundert fest, wie wenig bis überhaupt nicht Bitcoin von Finanz-Journalisten verstanden wird. Während es mittlerweile Dutzende von exzellenten Podcasts und Newslettern gibt, hinkt der Mainstream (jetzt habe ich das Wort doch benutzt) hinterher. Stets geht es um Vergleiche mit der Tulpenblase im 17. Jahrhundert und Prophezeiungen, dass Bitcoin bald sterben und in Vergessenheit geraten wird. Ähnlich dieser Artikel hier über Musks Bitcoin-Kauf in der Süddeutschen Zeitung. Darin heißt es:
Dennoch existiert die Digitalwährung erst seit 2009, Sparer können nicht auf eine jahrzehntelang verlässliche Wertentwicklung zurückblicken wie beispielsweise bei Aktien. Außerdem schwankt der Preis des Bitcoin sehr stark
Interessant ist, dass Musk von der amerikanischen Börsenaufsicht nicht nur den Kauf von Bitcoins hat genehmigen lassen, sondern auch den von Gold. Das deutet daraufhin, dass Musk sich der Folgen der Geldpolitik der Zentralbanken bewusst ist: Es kommt immer mehr billiges Geld in Umlauf. Mehr Geld bedeutet: Harte Assets wie Gold, Immobilien und Bitcoin steigen im Wert.
What happens when hundreds of millions of market participants come to understand that their money is artificially, yet intentionally, engineered to lose 2% of its value every year?
Parker Lewis: The Great Definancialisation
Die Kurve zeigt den Kaufkraft-Verlust des US-Dollars von 1970 bis heute.
Der Siegeszug von Bitcoin ist eben auch eine Folge und Symptom der lockeren Geldpolitik und der Niedrigzinsen. Und noch etwas kommt hinzu:
Der Netzwerkeffekt. Ich bin kürzlich auf einen Thread von Sahil Bloom gestoßen, der das auf wunderbare Weise erklärt.


Auch Raoul Pal von Realvision betont den Effekt von Metcalfe’s Law auf Bitcoin aber auch auf andere Kryptowährungen wie Ethereum.

Der Wert eines Netzwerks steigt eben exponentiell zu seinen Teilnehmern. Siehe ein Telefonnetzwerk: Mit zwei Teilnehmern ist eine Telefonverbindung möglich, bei drei Teilnehmern schon drei Verbindungen, bei vier sechs und so weiter.
Da wir uns exponentielles Wachstum nur schwer vorstellen können (Corona), glaube ich, dass wir dieses Jahr noch Kurse sehen werden, die uns alle überraschen werden.


Unterdessen beginnt man sich auf ein anderes Argument einzuschießen: Den hohen Energie-Verbrauch. Das Bitcoin-Netzwerk verbraucht viel Strom, derzeit in etwa so viel wie Chile. Der CO2-Fußabdruck entspricht dem von Neuseeland. Zumindest legen das die Zahlen der Seite Digiconomist nahe.
Problematisch ist demnach nicht nur die Menge der Energie, sondern auch die Art der Gewinnung. Da viele Miner in China stünden, stamme ein Großteil der Energie aus dreckiger Kohle.
Dass das Netzwerk viel Energie verbraucht, steht außer Frage. Nur diese Tatsache zu kritisieren, ist in etwa so sinnvoll, wie Google schlecht zu finden, weil eine Suchanfrage 0,3 Kilowattstunden Strom verbraucht (ist so…). Durchaus zu kritisieren wäre aber die Art der Stromgewinnung.
Meltem Demirors von Coinshares hat sich das aber einmal genauer angeschaut. Das Argument, Bitcoin bringe Ozeane zu kochen, ist Humbug.


Die gesamte Studie gibt es hier zu lesen.
Ein paar der Ergebnisse:
rund 75% des Bitcoin-Stromverbrauchs stammt aus erneuerbaren Energien
oft wird überschüssige Energie aus Wasserkraftwerken verwendet
das gesamte Netzwerk verbraucht in etwa so viel Strom wie alle Spielekonsolen der Welt in vier Stunden
Je weiter der Bitcoin-Kurs steigt, desto mehr werden Medien, die bisher davor gewarnt haben, in Erklärungsnot kommen. Noch mehr gilt das für Zentralbanker und Politiker, die Bitcoin bisher als digitale Tulpenblase abgetan haben. Deshalb dürften sich mehr von ihnen auf das Thema Energieverbrauch einschießen.
Das Regime im Iran gab vor ein paar Wochen Bitcoin-Minern die Schuld an Stromausfällen und Smog. Das Land leidet seit Jahren unter einer Hyperinflation und die Luft in Teheran schlechter als in einer chinesischen Provinzstadt - nur hat das mit Bitcoin nichts zu tun, sondern mit der desaströsen Politik des Regimes.
Ein schönes Wochenende!
PS: Ach ja… und da ist noch Miami:

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