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18.12.2020 Bitcoin: 22936$
Heute ist ein großartiger Tag, um einen Newsletter über Bitcoin zu starten. Denn am Mittwoch hat Bitcoin endlich nach drei Jahren ein neues Allzeithoch erreicht. Und 2021 wird extrem spannend werden.
Die Herausforderung für einen Newsletter wie BlingBling ist es, einerseits neue Inhalte für diejenigen zu bieten, die sich mit der Materie auskennen und andererseits Neulingen zu erklären, wie Bitcoin funktioniert. Bitcoin ist komplex und der Verständnisprozess zieht sich meiner Erfahrung nach über einige Monate hin. Ich werde in den kommenden Ausgaben versuchen, diesen Spagat hinzukriegen. Ich freue mich deswegen auch über Fragen. Weiter unten finden Neulinge auch ein paar Links, die meiner Meinung nach gut das Grundprinzip erklären.
Für diese Woche bietet sich natürlich ein Jahresrückblick- und Ausblick auf 2021 an. Deswegen habe ich hier einmal die wichtigsten Ereignisse und ihre Folgen für das kommende Jahr rausgesucht.
I. Das Halving
Das für Bitcoin wichtigste Ereignis in diesem Jahr war das Halving (darüber, wie dieses Wort geschrieben wird, gibt es sehr viele Ansichten - auf jeden Fall bezieht es sich auf „half“, die Hälfte, halbieren).
Was man wissen muss: Die Anzahl aller Bitcoins ist begrenzt, es wird nie mehr als 21 Millionen geben. Derzeit sind rund 18,5 Millionen im Umlauf. Neue Bitcoins entstehen, indem sie über komplizierte Rechenaufgaben geschürft werden. Es ist eine Art Belohnung für das Computer-Netzwerk, das ständig Transaktionen auf der Blockchain verifiziert und dabei viel Strom verbraucht. Alle vier Jahre wird diese Belohnung halbiert - daher „Halfing“ oder „Halvening“ oder „Halfening“. Wenn sich das Angebot halbiert, die Nachfrage aber gleich bleibt oder tendenziell steigt, bedeutet das für den Preis: Er steigt.
Im Mai dieses Jahres fand das dritte Halving von Bitcoin statt. Nach den beiden früheren Halvings (2016 und 2012) explodierte der Preis im darauffolgenden Jahr. Es gibt auch Menschen, wie der anonyme Blogger „Plan B“, der das in ein wissenschaftliches Konzept zu versuchen sucht. Er setzt die bestehende Menge eines Gutes (Gold, Silber oder Bitcoin), englisch „Stock“ in Verhältnis zu dem, was jedes Jahr neu geschürft wird, englisch „Flow“. Je höher die Stock-to-Flow-Ratio, also je länger es dauert, die bestehende Menge eines Gutes zu ersetzen, desto höher der Preis. Kamen bis Mai etwa 1800 neue Bitcoins jeden Tag auf den Markt, sind es jetzt nur noch 900.
(Hier ist eine deutsche Übersetzung des Original-Artikels. Es liest sich etwas technisch und erfordert Konzentration. Ich kann aber garantieren, dass es sich lohnt, sich einmal mit diesem Gedankengang auseinanderzusetzen)
Mit dem Halving hat sich die Stock-to-Flow-Ratio von Bitcoin erhöht. PlanB kommt so auf einen Wert von mindestens 100000 US-Dollar. Das deckt sich ungefähr mit der historischen Performance von Bitcoin nach den bisherigen Halvings. Buckle up!
II. Die Corona-Pandemie und viel, viel neues Geld
The Model is not the landscape, sprich es kann falsch sein. Wer nicht an das Stock-2-Flow-Model glaubt, findet aber auch genug andere Gründe, weshalb Bitcoin steigen wird.
Im März dieses Jahres crashten nicht nur die Aktienmärkte. Auch die Preise von Gold und Bitcoin rauschten in den Keller. Wer damals die Eier hatte, Bitcoin für 4000 US-Dollar zu kaufen, hat bis heute seinen Einsatz verfünffacht (hatten aber die wenigsten). Warum, fragten sich manche, fallen Gold und Bitcoin auch? Sollten diese „hard assets“, seltene Güter, nicht sichere Häfen sein? Ja, aber. Bei einem richtigen Crash fallen alle Werte. Das liegt daran, dass viele Leute, die auf Kredit spekuliert haben, dringend Geld brauchen. In der Folge wird alles verkauft, und alles fällt. Bitcoin machte da keine Ausnahme.
Um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie einzudämmen, begann eine Schuldenorgie, die die Welt noch Jahre beschäftigen wird. Für Bitcoin ist mehr Geld gut. Bitcoin ist ein seltenes Gut, und je mehr Geld gedruckt wird, desto mehr davon fließt in seltene Güter. Kleiner Schocker, für diejenigen, die sich nicht so viel vorstellen können unter „Schulden“ und „billigem Geld“ - 20 Prozent aller US-Dollars, die es auf der gesamten Welt gibt, wurden in den vergangenen acht Monaten gedruckt. Das Geld fließt (stark vereinfacht) auf die Finanzmärkte.
Die Bewertungen an den Aktienmärkten sind deswegen historisch hoch. Die Tesla-Aktie ist derzeit so viel wert wie alle anderen Autobauer zusammen. Das macht den Markt anfällig für Korrekturen und Crashs. Wenn es dazu kommt, wird auch der Bitcoin-Preis einbrechen. Langfristig aber ist das billige Geld eine Ursache für den Preisanstieg von Bitcoin.
III. Unternehmen steigen in Bitcoin ein
Es gibt Bitcoin-Propheten, die das vorhergesagt haben: Erst kaufen Privatleute, dann Unternehmen und am Ende Staaten. Tatsächlich war 2020 das Jahr, in dem erstmals große Unternehmen begonnen haben, in Bitcoin zu investieren. Allen voran war das MicroStrategy, die im Sommer bekannt gaben, 425 Millionen US-Dollar, in Bitcoin investieren zu wollen.
CEO Michael Saylor auf Twitter:


Es folgte Square, hinter der der bekennende Bitcoin-Fan und Twitter CEO Jack Dorsey steckt. Außerdem kündigte Paypal an, Zahlungen in Bitcoin und anderen Kryptowährungen akzeptieren zu wollen. Und der Fonds Grayscale überzeugt immer mehr institutionelle Investoren, in Bitcoin zu investieren.
Und 2021?
BlingBling ist keine Glaskugel. Aber man kann sich leicht seine eigenen Gedanken machen: Das Angebot an neu geschürften Bitcoins wurde dieses Jahr um die Hälfte reduziert, die Nachfrage steigt - nicht zu letzt seitens zahlungskräftiger Unternehmen. Sollte es nochmals zu einem Crash an den Finanzmärkten kommen wie im März, wird auch Bitcoin fallen. Wer dann die Eier(stöcke) hat, kauft. Denn sollte sich das Stock-2-Flow-Model tatsächlich bewahrheiten, sehen wir im Dezember Kurse um 100000 US-Dollar.
PS:
Und wie funktioniert Bitcoin eigentlich? Hier zwei Links, die gut das Grundprinzip von Bitcoin erklären.
https://medium.com/free-code-camp/explain-bitcoin-like-im-five-73b4257ac833