Got Gold?
Gold kostet so viel wie nie zuvor. Warum ist das so? Und lohnt es sich noch einzusteigen?
Liebe Abonnenten,
Gold kostet so viel Geld wie noch nie. Der Kurs einer Unze erreichte vergangene Woche ein Allzeit-Hoch von über 2300 US-Dollar. Gold ist aber nicht irgendein Metall, sondern war die meiste Zeit der Geschichte Basis unseres Geldsystems. Wenn Gold so stark steigt, hat dies oft auch geopolitische Ursachen wie Folgen. Das heißt, es geht auch um tektonische Machtverschiebungen auf globaler Ebene. Zeit, sich einmal genauer mit dem Markt zu beschäftigen.
Was ist passiert?
Der Goldpreis eierte in den vergangenen Jahren die meiste Zeit zwischen 1500 und 1800 US-Dollar herum. Bei geopolitischen Krisen kam es zu kurzen Spikes in Richtung 2000 US-Dollar. Die hielten aber nicht lange. Seit ein paar Wochen aber ist die Schallmauer durchbrochen.
Wer kauft gerade Gold?
Zentralbanken, und dabei vor allem die chinesische People’s Bank of China (PBOC). Privatanleger waren in den vergangenen Monaten eher auf der Verkäuferseite. Das legen zumindest Statistiken nahe: Geld aus Gold-ETFs fließt ab.
Warum ist Gold noch immer so wichtig?
Gold war Jahrhunderte lang Basis der meisten Geldsysteme weltweit. Im 19. Jahrhundert entstand unter britischer Führung eine Art globaler Goldstandard. Regierungen konnten nur so viel Papiergeld ausgeben, wie sie Gold besaßen. Ein solches System war nicht problemfrei. Es schützte aber die Bürger vor Geldentwertung durch Regierungen. Der Goldstandard wurde mit Ausbruch des 1. Weltkriegs ausgesetzt und 1971 durch Nixon endgültig abgeschafft. Seitdem gilt das „Fiat-System“. Die Geldmenge richtet sich nach wirtschaftlicher Aktivität (Kreditnachfrage). Das funktioniert, solange das Vertrauen in das System und dessen Hegemon (USA) groß genug ist. Schwindet dieses Vertrauen, fangen Zentralbanken an, sich gegen Eventualitäten abzusichern: Sie kaufen Gold.
Was ist der Auslöser für diesen Vertrauensschwund?
Ein wichtiger Auslöser war die Beschlagnahme des russischen Auslandsvermögens. In den westlichen Medien wird die Konfiszierung von 300 Milliarden US-Dollar eher mit Schulterzucken abgetan: “Soll der Russe halt für den Krieg zahlen, er hat ja angefangen”. Das Problem ist, dass damit ein Signal an alle Länder außerhalb des amerikanischen Bündnissystems gesendet wurde. Die Botschaft: „Euer Geld ist bei uns nicht mehr sicher“. In der Folge schichten jetzt viele Zentralbanken weltweit ihre Dollar-Reserven in Gold um.
Was hat es mit der neuen Shanghaier Gold-Börse auf sich?
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