Liebe Abonnenten,
Peter Schiff ist ein Gold-Investor, der seit Jahren mit der Bitcoin-Community eine Art Tom&Jerry-Spektakel aufführt. Wann immer der Goldpreis steigt, und Bitcoin etwas lahmt, macht sich Schiff darüber lustig. Bitcoiner wiederum lassen keine Gelegenheit aus, Schiff zu verarschen. Der Mann hat sogar einen eigenen Parody-Account auf Twitter.
Die Schiff-Fixierung aber ist nur die Personalisierung eines bald 15 Jahre währenden Streits. Es geht um die Frage: Was ist das bessere Investment: Gold oder Bitcoin?
Viele Bitcoiner sind der Meinung, Gold sei eine Art veraltetes Bitcoin. Von der Idee her gut, schließlich ist auch der Handel mit Gold de facto dezentral und das Metall in seiner Menge begrenzt. Da Bitcoin aber darüber hinaus noch perfekt „fungibel“ ist, (also homogen und in immer kleinere Einheiten zerlegbar) und außerdem ohne Schwierigkeiten in beinahe Echtzeit um den ganzen Planeten transportiert werden kann, ist es Gold überlegen. Früher oder später werde Bitcoin deswegen Gold als ultimativen Wertspeicher ersetzen. Daraus ergeben sich auch Kursziele für Bitcoin in Höhe von 850000 US-Dollar. Denn mit diesem Kurs hätte Bitcoin in etwa die Marktkapitalisierung von Gold.
Viele Gold-Fans akzeptieren Bitcoin mittlerweile mehr als noch vor einigen Jahren. Die meisten sind aber nach wie vor der Meinung, es handele sich um eine Blase, die früher oder später platzen müsse. In letzter Zeit hört man in diesen Kreisen auch immer gerne wieder das Gerücht, hinter Bitcoin stecke eigentlich die CIA. Gold mit seiner über 5000 Jahre alten Tradition als international anerkanntes Zahlungsmittel werde sich früher oder später durchsetzen.
Aktuell haben die Gold-Fans wieder Aufwind. Bitcoin steckt seit März in einer Range zwischen 50000 und 70000 US-Dollar. Gold hingegen notiert auf einem Allzeit-Hoch, und Gold-Boys wie Ronnie Stoeferle von Incrementum glauben, das sei erst der Anfang gewesen:
So weit die Unterschiede. BlingBling ist allerdings der Meinung, dass die Gemeinsamkeiten bei weitem überwiegen. Bitcoiner wie Gold-Fans wissen, dass das schuldenbasierte Fiat-System irgendwann an einen Punkt kommt, an dem es kollabieren muss. Das sind keine Weltuntergangs-Fantasien, sondern mathematische Fakten. Liegt die Verschuldung einer Volkswirtschaft oberhalb von 100 Prozent, wachsen Schulden exponentiell schneller als die Realwirtschaft. Regierungen und Zentralbanken bleibt früher oder später nur noch die Zahlungsunfähigkeit (schlecht) oder die Geldentwertung durch Inflation (auch schlecht, fällt den Bürgern nur nicht so schnell auf). Dieser Punkt ist übrigens längst erreicht.
Um zu wissen, wie schnell diese Geldentwertung voranschreitet, muss man nur einen Blick auf den Goldpreis werfen. Dieser ist der mittelfristig unbestechliche Wasserstandsmelder. Die globale Geldmenge wächst im Schnitt rund acht Prozent im Jahr. Das entspricht in etwa die Performance des Goldpreises pro Jahr. Wenn Bitcoin auf dem Weg ist, zum digitalen Gold zu werden, sind die Kurssprünge deutlich stärker - allerdings auch die Volatilität.
Und damit erklärt sich von selbst, warum ich mich nicht für eines von beiden Assets entscheide, sondern sowohl in Gold als auch in Bitcoin investiere. Gold erhält die Kaufkraft. Die realen Gewinne über die Jahre sind überschaubar. Dafür ist es auch nicht sehr volatil und läuft bei geopolitischen Krisen sogar besonders gut.
Bitcoin hingegen ist dabei, digitales Gold zu werden. Da entspräche einer Verfünfzehnfachung. Da solche Revolutionen im globalen Finanzsystem nicht in einer geraden Linie verlaufen, ist die Volatilität bedeutend höher. Wer über 40 Jahre alt ist, schläft schlecht, wenn er sein gesamtes Vermögen in Bitcoin geparkt hat. Die Vier-Jahres-Zyklen durch die Halvings geben aber gute Anhaltspunkte, wann es sich lohnt, mehr Bitcoin zu kaufen, und wann man eher auf der Verkäufer-Seite stehen sollte.
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