Die Bling(b)Links der Woche (7)
Eine halbe Milliarde Bitcoin im Müll, das Comeback der Inflation und Jordan Peterson Orange-Pilled - die Links der Woche.
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Reverse China und das Comeback der Inflation
2001 trat China der Welthandelsorganisation bei. Spätestens seitdem hat die Volksrepublik die Welt mit billigen Waren überschwemmt. Zuerst Kugelschreiber und Spielzeug, aber bald wurde die Produkte ausgefeilter und technologisch hochwertiger. Die westlichen Volkswirtschaften, allen vor an die USA, verlagerten ihre Produktionskapazitäten nach China und deindustrialisierten sich, während in China heute, vor allem in der Region um Guangzhou, die Fabrik der Welt entstand. Da die globale Warenmenge durch die chinesische Produktion extrem wuchs, konnten die Zentralbanken der EU und der USA die Geldmenge erhöhen, ohne dass die Inflation merklich anstieg. Die zeigte sich zwar noch im Kaufkraftverlust von Euro und Dollar. Da aber die Menschen auch mehr Waren für ihren Lohn erhielten, fiel das nicht groß auf. Inflation entsteht, wenn die Geldmenge schneller steigt als die Warenmenge. Der Eintritt Chinas in die Weltwirtschaft war deswegen ein deflationäres Ereignis.
Da China sich aber nun aus dem Kreislauf herauszieht, und durch die Pandemie-Maßnahmen die globalen Lieferketten gestört werden, dreht sich das nun um.


Jordan Peterson Orange-Pilled
Jordan Peterson ist der Hass-Philosoph vieler Millennials. Warum eigentlich? “12 Rules for Life” ist ein ebenso tiefes, schönes und vor allem völlig apolitisches Buch. Peterson aber kritisiert immer wieder die Cancel Culture an amerikanischen Universitäten, und hat sich so große Teile der Generation Woke zum Feind gemacht (von denen die wenigsten wiederum sein Buch gelesen haben). Dass Peterson langsam, aber sich zum Coiner wird (=”getting orange pilled”), ist konsequent. Hier ein Ausschnitt eines Videos mit Saifedean Ammouz, streitbarer Autor des Buches “The Bitcoin Standard”.

Bitcoins im Wert von einer halben Milliarde US-Dollar auf der Müllkippe
Not your keys not your Bitcoin - das Revolutionäre an Bitcoin ist, dass theoretisch jeder zu seiner eigenen Bank werden kann. Dazu muss er aber die Verantwortung übernehmen, und die Coins selbst auf einer Wallet verwahren. (Die meisten Coins dürften nach wie vor auf Börsen herumliegen.) Und mit der Verantwortung kommt eben auch das Risiko: Alle Jahre wieder verliert irgendjemand seine Private Keys und muss sich dann ein paar Jahre später darüber ärgern. Die Story über den Software-Engineer Howell, der eine Müllkippe durchsuchte, um seine 7500 Bitcoin wiederzufinden, ist schon etwas älter, wurde aber hier nochmal vom New Yorker aufgeschrieben:
Half a year later, the spilled lemonade destroyed his gaming laptop. He transferred some of the hard drive’s contents to a new iMac, but he did not bother with the bitcoin folder. “There was no Bitcoin version on Apple at the time, so there was no reason,” he recalls. He then extracted the hard drive and put it in the desk drawer.
(…)
When he told the manager there that he’d accidentally thrown away about four million pounds, he got a lot of head shakes, but eventually the manager took him to an elevated spot to survey the site: the mounds of churned earth, the depot where trash was mixed with soil, the grassed-over areas of retired landfill. Howells’s heart sank: he saw ten to fifteen soccer pitches’ worth of garbage. How could he possibly sift through it all?
“Half a Billion Bitcoin, Lost in the Dump - For years, a Welshman who threw away the key to his cybercurrency stash has been fighting to excavate the local landfill.”
The Fourth Turning, The Great Reset, New World Order und so weiter
Das Buch “The Fourth Turning” wurde Ende der Neunziger geschrieben - also lange vor Bitcoin. Es ist eine sozialwissenschaftlich-historische Studie über gesellschaftliche Zyklen. So kurz wie möglich zusammengefasst: Auf eine Periode der Krise (Zweiter Weltkrieg), folgt eine neue Weltordnung (1949-1968). Eine junge Generation begehrt gegen die starre Ordnung auf, es kommt zu einer geistig-moralischen Wende (1968-1988), worauf eine wiederum eine Periode heterogener Lebensentwürfe und Werte folgt, die wiederum in eine Krise führt. Repeat. Die große Krise sagen die Autoren für die Jahre 2020 bis 2030 voraus. Pseudowissenschaft? Geraune? Hokuspokus? Nach dieser “What Bitcoin Did”-Folge kann man sich seine eigene Bildung über die Theorie bilden.
Eine schöne Woche!
PS:
BlingBling wurde übrigens vom Magazin Business Punk zu den “Zukunftsgestaltern 2022” gewählt. Danke! Ich schau bisschen grimmig, aber ihr kennt mich ja