BlingBling-Makro 2/23
Was geht mit Zinsen, Aktien, Bitcoin und Immobilien? BlingBling mit dem vierteljährlichen Rundumschlag
Liebe Abonnenten,
alle drei Monate gibt BlingBling einen Überblick und Ausblick auf verschiedene Anlage-Klassen, wo wir gerade stehen und wie es vielleicht weitergehen könnte. Die letzte Ausgabe vom Januar dieses Jahres gibt es hier nachzulesen.
I. Die Großwetterlage
Als die Zinserhöhungen vor rund einem Jahr begannen, sagte Jerome Powell, er tue dies, um die Inflation in den Griff zu kriegen. Leute, die es besser wussten, prophezeiten:
„The Fed will raise rates until something breaks“
Noch ist nichts gebrochen, aber die Bankenpleite der vergangenen Wochen zeigten, es ächzt und knarzt an allen Stellen. Die Silicon Valley Bank ging unter anderem deswegen den Bach runter, weil die Bank das Tempo der Zinserhöhungen nicht mehr verkraftete.
Das Problem ist hier gar nicht so sehr die Höhe der Zinsen, sondern das Tempo, in dem sie angehoben wurden, was man hier recht deutlich sieht:
Viele Marktteilnehmer glauben jetzt, dass wir die letzte Phase steigender Zinsen erreicht haben, und vielleicht sogar den Gipfel überschritten haben. Und um die Zinswende vorweg zu nehmen, haben sie in den vergangenen Wochen gekauft. Das ist also das große Bild. Sinkende Zinsen bedeuten grob vereinfacht mehr Liquidität, Kauflaune, steigende Kurse.
Je genauer man das Bild betrachtet, desto komplexer und mehr Risse bekommt es allerdings. Fangen wir beim Überraschungssieger des letzten Quartals an: Bitcoin.
II. Bitcoin
Bei vielen wurden Erinnerungen an den letzten großen Bull Run aufgewärmt. Bitcoin stieg von 16000 US-Dollar auf knapp 30000, ein Plus von rund 70 Prozent in nur wenigen Wochen. In der Szene erklärten sich das viele mit den Bankenpleiten: Da jetzt immer mehr Leute verstehen, was ein Gegenpartei-Risiko ist, und dass ihr Geld auf einer Bank nicht sicher ist, kaufen sie Bitcoin. Ein verlockendes Narrativ, nur vermutlich falsch. Viel wahrscheinlicher ist, dass sich Bitcoin eben wie ein Risk-On-Asset verhält: Weil die Banken fielen, gehen mehr von einer Zinswende aus, und wollen bei der nächsten Rally voll dabei sein. Spätestens seit 2021 ist Bitcoin im Finanzsektor voll etabliert und reagiert auf mehr Liquidität empfindlich wie eine Tesla-Aktie.
Die Bitcoin-Rally könnte noch eine andere Ursache haben, und die ist weniger erfreulich: Der größten Crypto-Börse Binance geht es an den Kragen (mehr dazu hier: Hold und Hodor). Zahlen deuten darauf hin, dass derzeit viele Anleger aus dem Stablecoin BUSD flüchten und dafür Bitcoin wollen.
Unter dem Strich ist Blingbling skeptisch bei dieser Rally, und hätte vor dem Halving im kommenden Jahr lieber nochmals eine Marktbereinigung
Aber Bitcoin lehrt Demut und überrascht immer wieder. Die beste Bitcoin-Chartanalyse kommt wie immer von Kanuto:
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