Bitcoin Biden und Green Mining
Die Ereignisse der vergangenen zwei Wochen könnten die Weichen stellen für eine saubere, freiere Zukunft von Bitcoin - ohne China und ohne Kohle. Kann das gelingen?
Bitcoin 36834$
Willkommen zur 24. Ausgabe von BlingBling!
In der zwölfjährigen Geschichte von Bitcoin gab es kaum eine Woche, die ereignisreicher war als die vergangene. BlingBling wirft deshalb nochmals einen Blick auf die Geschehnisse und was sie für die Zukunft bedeuten. Kann Green Mining zur Zukunft werden?
Aber vorab eine Einschätzung zum Kurs: Sorry für alle, die oberhalb von 50000 US-Dollar eingestiegen sind. BlingBling weiß: So etwas tut weh und die Emotionen, die ein solcher Kurssturz verursacht, sind enorm. BlingBling hat keine Glaskugel und kann nicht sagen, wie es weitergehen wird.
Manchmal aber hilft ein Blick in die Vergangenheit…
… um daraus, Lehren für die Zukunft zu ziehen:
1) Wer in den vergangenen Tagen schlecht geschlafen hat, hat vielleicht zu viel seines Kapitals im Kryptomarkt. Dann ist es sinnvoll, die Positionsgrößen zu reduzieren.
2) Am Boden denken alle, es fällt auf Null. Am Top denken alle, es steigt in alle Ewigkeit. Beide Extreme sind fast immer falsch. Um die Emotionen besser einzuschätzen, hilft ein Blick auf den “Fear&Greed”-Index
3) Zu verstehen, welche Bedeutung Kryptowährungen, allen voran Bitcoin, für das Finanzsystem haben werden, dauert Monate. Wer zu viel auf den Preis schaut, kann sich stattdessen mit der Technologie beschäftigen.

Und wer dann soviel verstanden hat, dass er irresponsibly viel von irgendetwas kaufen muss, macht es am besten so:

Ungewöhnlich war der Crash der vergangenen zwei Wochen im Übrigen nicht:
(Quelle: www.visualcapitalist.com)
Aber jetzt zu den wirklich wichtigen Dingen.
Am vergangenen Freitag sagte der stellvertretende chinesische Premier Liu He, Peking werde von nun gegen das Mining in China vorgehen. Die Ankündigung las sich zunächst vage und unterschied sich kaum von den sonstigen Nachrichten aus China zum Thema Bitcoin. Allerdings scheint es dieses Mal ernster zu sein. Die ersten Miner sind wohl schon dabei, die Volksrepublik zu verlassen.
In doing research for this piece I reconnected with a fellow Bitcoiner based in China who thinks stronger enforcement action by the CCP is a matter of when, not if. This sentiment is shared by other industry analysts with much deeper expertise in deciphering the CCP’s actions.
Lucas Nuzzi: Bitcoin Miners are Escaping China
Auch wenn die Nachricht des Mining-Verbots in dem ohnehin verängstigten Markt nochmals einen Kursrutsch auslöste, sind das eigentlich gute Nachrichten. Noch befinden sich rund 60 Prozent der Miner in der Volksrepublik China. Da Peking Energie stark subventioniert, lohnt sich das Mining-Geschäft dort besonders. Das Problem: Trotz vielfacher Versprechungen der chinesischen Regierung, kommt rund 60 Prozent der Energie in China aus Kohle. Wie viele Bitcoin-Miner nun genau Kohlestrom nutzen, weiß niemand (im Sommer wandern viele von ihnen nach Sichuan und Minen dort mit Wasserkraft). Auf jeden Fall ist es zu viel.
Wer mehr darüber erfahren will, findet dazu in den bereits erschienenen BlingBling-Ausgaben:
Dirty Fucking Coal - Mining in China
und
Ein Mining-Verbot in China führt dazu, dass das Netzwerk sauberer werden wird. Zuletzt war dies die größte Kritik an Bitcoin gewesen. Elon Musk hatte mit seinem Tweet vor drei Wochen den Kurssturz ausgelöst.
Am Sonntag dann überraschten dann Musk und Microstrategy CEO Michael Saylor mit der Meldung ein „Bitcoin Mining Council“ gegründet zu haben. Der Verband soll dazu beitragen, Bitcoin-Mining grüner zu machen.


Dies wiederum wurde von vielen Coinern kritisiert: Zwei Milliardäre, die sich hinter verschlossenen Türen treffen, um über die Zukunft Bitcoins zu beraten? Nicht dezentral, nicht im Geiste von Bitcoin. Zumindest ist das die Meinung vieler Maximalisten und Libertären.


Aber nicht alle sehen das so und auch BlingBling ist der Meinung, dass die Entwicklungen der vergangenen Tage positiv sind.


Am Mittwoch kündigte übrigens auch der Iran an, Bitcoin-Mining zu verbieten. Das Land leidet unter einer starken Inflation. Viele Iraner nutzen Bitcoin, um sich davor zu schützen. Korrupte Eliten verdienen mit.


Das bestätigt das Bild, das sich seit längerem abzeichnet und logisch kohärent ist: Autoritär regierte Staaten hassen dezentrales, unkontrollierbares Geld. Demokratien gelingt es leichter, sich auf neue Realitäten einzustellen und Kontrolle abzugeben.



In den kommenden Wochen und Monaten wird es ziemlich spannend werden, diese Entwicklung zu beobachten. Das Wunsch-Szenario: “Bitcoin Biden” fördert Green Mining, die Hashpower verlagert sich aus dem autoritären China in die USA.
Schönes Wochenende!
PS: Niemand hat behauptet, Hodln sei einfach.
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