Alle Käufer sind gleich, manche sind gleicher
Wer steckt hinter der aktuellen Bitcoin-Rally? Außerdem: Lockdowns, gestörte Lieferketten Aktiencrash - Was geht in China? Eine BlingBling-Doppelausgabe
Willkommen zur 65. Ausgabe von BlingBling!
Manchmal passiert in einer Dekade nichts, und dann passiert in einer paar Tagen eine ganze Dekade. Soll angeblich von Lenin stimmen. Auf jeden Fall passiert gerade unglaublich viel. Deswegen ist diese Ausgabe eine zweiteilige. Es geht um Bitcoins Bull Run, und dann schauen wir nach China. Der zweite Teil ist für zahlende Abonnenten, und deswegen hier ein kleiner Hinweis in eigener Sache:
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Teil 1: Bitcoin
Wer es nicht mitbekommen hat - Bitcoin hat in den vergangenen Tagen eine kleine Rally hingelegt, und sofort stellen sich wieder die Fragen:
Soll ich jetzt noch Bitcoin kaufen?
Steigt Bitcoin jetzt auf 100000?
BlingBling meint: Curb your enthusiasm…
Wer nämlich könnte gekauft haben? Privatinvestoren sind eine Möglichkeit. Die springen meistens erst relativ spät auf einen Zug auf und treiben das letzte Drittel einer Rally an. Die Google Suchanfragen geben eine relativ zuverlässige Auskunft darüber, ob tatsächlich mehr Leute in Bitcoin investieren, oder ob man vielleicht etwas tief in der eigenen Bitcoin-Bubble steckt. Fazit: Kaum eine Veränderung seit einem Jahr.
Zweite Möglichkeit: Eine großes Unternehmen wie Tesla oder Apple steigt ein. Michael Saylor von Microstrategy hat tatsächlich wieder gekauft, ansonsten aber ist nichts bekannt. Ein Gamechanger wäre ein Bitcoin-ETF, über den dann große Investmentfonds und Pensionskassen in Bitcoin investieren könnten. Wurde aber gerade wieder abgelehnt:
BlingBling kann auch nicht mit letzter Sicherheit sagen, wer gerade die Kurse treibt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit aber ist es die Firma Terra. Terra hat einen Shitcoin namens LUNA emittiert, und der soll jetzt mit Bitcoin hinterlegt werden. Das Ganze ist eine relativ komplexe Geschichte, die tief in die Welt von Stablecoins und DeFi hineinführt.
Wer sich dafür interessiert, dem sei ein Podcast mit Terra-CEO Do Kwon empfohlen.
Was heißt das jetzt für den Kurs?
Wer will kann jetzt eine Trading-Position eröffnen und darauf hoffen, dass Terra noch ein bisschen weiter kauft. Sobald die Terra-Käufe versiegen, aber dürfte es wieder abwärts/seitwärts weitergehen.
Für eher unwahrscheinlich hält es BlingBling, dass wir es mit einer neuen, substanziellen Rally zu tun haben. Die Zinsen in den USA steigen, in der Ukraine ist immer noch Krieg, eine Rezession kommt - das sind normalerweise nicht die Zeiten, in denen Leute viel Geld in riskante Anlagen stecken. (Dass spricht nicht dagegen, dass sich Bitcoin langfristig etabliert und weiter im Preis steigt. Nur bei dieser aktuellen Rally ist eher Vorsicht angebracht).
Mehr dazu:
Ausgabe 43 Soll ich jetzt noch Bitcoin kaufen?
Ausgabe 63 Der Krieg, die Folgen
Und schließlich gab es diese Woche noch einen Vorstoß von Greenpeace. Da die NGO der Meinung ist, Bitcoin verbrauche zu viel Energie, wolle man jetzt den Konsensmechanismus von Proof of Work auf Proof of Stake umstellen. Dazu hat man ausgerechnet den Milliardär und Shitcoin-Gründer von XRP, Chris Larsen, ins Boot geholt.
Hierzu kann man nur folgendes sagen:
Und jetzt geht es zum zweiten Teil. In China passieren (mal wieder) eigenartige Dinge.
II. China
Alibaba ist der größte chinesische Tech-Konzern, so etwas wie Amazon, Ebay und Shopify in einem. Die Aktie wird derzeit für knapp über 100$ gehandelt. Vor einenhalb Jahren waren es noch 315 US-Dollar. So wie Alibaba geht es vielen chinesischen (Tech-)Aktien. Auch Tencent notiert 50 Prozent unter seinem Allzeithoch. Warum ist das so? Anders als die westlichen Volkswirtschaften litt China wenig unter der Corona-Krise. Zeitweise dachten viele sogar, China sei der eigentliche Gewinner der Pandemie. Trotzdem sacken chinesische Aktien derzeit in den Keller und scheinen nicht mehr herauszukommen, während sich Amazon, Google und Facebook relativ stabil halten. Was ist da los?
Tatsächlich spielt sich einiges hinter den Kulissen ab. Manches davon dürfte mit Pekings Haltung im Ukraine-Konflikt zu tun haben, andere Probleme kulminieren derzeit. Etwas Vorwissen ist nötig, um die Problematik zu verstehen:
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